Teambuilding ist auch Risiko-Management
Segeln als Maßnahme zur Risikominimierung
Von Ingo Simon, Geschäftsführer das SAVISCON GmbH
„Unsinn“ wird vielleicht der eine oder die andere sagen. „Teambuilding und Risiko-Management haben nichts miteinander zu tun!“ Aus meiner Sicht ist das aber tatsächlich der Fall und bei der SAVISCON beziehen wir das Teambuilding daher bewusst als Maßnahme ins Risiko-Management mit ein. Warum?
Hemmschwellen senken und Kommunikation verbessern
Kontaktbeschränkungen aufgrund der Pandemie treffen nicht nur Privathaushalte, sondern natürlich auch die Firmen. Seit März 2020 haben wir bei der SAVISCON mehrere neue Kolleginnen und Kollegen ins Team aufgenommen. Und nach fast zwei Jahren Corona gibt es immer noch Leute im Team, die sich noch nicht persönlich kennengelernt haben, da größere Zusammenkünfte nicht möglich waren.
Klar, wir haben uns alle virtuell schon gesehen und gehört. Wir machen beispielsweise regelmäßige Wochenend-Auftakt-Calls, in denen wir uns freiwillig, locker und ungezwungen mit ein paar Getränken austauschen und (meistens) nicht über die Arbeit sprechen. Aber es ist doch etwas anderes, wenn man sich auch mal für einen längeren Zeitraum persönlich trifft und teilweise neu kennenlernt. Das baut Hemmschwellen in der Kommunikation ab. Vorher traut man sich vielleicht nicht, die Kollegin wegen einer vermeintlichen Kleinigkeit zu kontaktieren, sie hat sicher Besseres zu tun. So werden Informationen und vielleicht auch Probleme nicht weitergegeben oder falsch eingeschätzt, oder man bleibt in seinem Arbeitsprozess stecken und kommt in Verzug etc. Kennt man sich aber besser, verschwinden diese Hürden und Ängste, Kommunikation wird einfacher und damit häufiger und der Informationsfluss funktioniert trotz räumlicher Distanz viel besser.
Persönlicher Kontakt stärkt Loyalität
Ein anderer Aspekt sind die Fluktuation und Loyalität. Mitarbeitende, die Vertrauen in die Firma, die Führung und die Kolleginnen und Kollegen haben, werden nicht so schnell überlegen, ob sie die Firma wechseln. Fluktuation ist ganz klar ein Thema, das in keiner Risikobetrachtung fehlen darf, vor allem bei KMU. Die Nachbesetzung einer Stelle erzeugt mitunter großen – auch finanziellen – Aufwand. Ist es eine Schlüsselstelle, die länger nicht besetzt wird, kann das auch zu negativen Folgeeffekten führen, beispielsweise, wenn ein notwendiger IT-Spezialist fehlt, oder die Kunden nicht mehr vernünftig betreut werden können.
Auch die Loyalität ist naturgemäß in einem funktionierenden Team größer. Somit werden beispielsweise der Verrat von Geschäftsgeheimnissen oder nicht autorisierte Datenweitergaben unwahrscheinlicher oder auch Konkurrenzdenken innerhalb des Teams auf ein gesundes Maß reduziert.
Also, alles, was „menschelt“, kann man mittels Teambuilding am Ende besser harmonisieren und steuern und damit diese Risiken minimieren.
SAVISCON-Teamevent in Rostock
Genau das haben wir auch am 13. und 14.08.2021 getan. Unter dem Motto „SAVISCON gestern-heute-morgen“ ist das gesamte Team am Freitag, den 13.08.21, in Rostock zusammengekommen. Das markante Datum hat uns jedenfalls nicht ausgebremst, es hat alles so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben.
Da die SAVISCON GmbH im letzten November Ihr 10-jähriges Bestehen feiern konnte, aufgrund der dritten Welle aber nicht wirklich feiern durfte, haben wir zu Beginn unsere Veranstaltung gemeinsam die letzten 10 Jahre Revue passieren lassen, um einmal zu reflektieren, wie wir uns entwickelt haben und wie das Team gewachsen ist. Für das Team waren da einige Anekdoten dabei, die sowohl spannend als auch lustig waren. Das Wichtigste ist aber, dass nun jeder weiß, wie die Geschichte der anderen ist, was die Motivation des Einstieges jedes Einzelnen war und wo sie hergekommen sind. Ich empfinde das als sehr wichtig, da das gegenseitige Verständnis deutlich wächst und man nach einem solchen Event auch noch besser und harmonischer miteinander umgehen kann.
Jeder hat dann auch noch einmal im Detail in der Runde berichtet, was die Tätigkeitsschwerpunkt in 2021 bisher waren und was kurzfristig für das Jahr noch auf der Agenda steht. Auch das hat uns allen noch einmal vor Augen geführt, was wir mit unserem kleinen, motivierten und schlagkräftigen Team derzeit alles bewegen.
Am Nachmittag haben wir dann das „Morgen“ betrachtet, einmal in der Kurzfristperspektive und dann bis 2025 und unsere Bilder der Firma, der Aufgaben und des Arbeitsumfelds miteinander abgeglichen und weiterentwickelt. Die Ergebnisse des Austauschs werden wir jetzt mitnehmen und in den nun beginnenden Strategieprozess einfließen lassen.
Nach der Arbeit kommt der Spaß
Am zweiten Tag war dann das eigentliche Teambuilding Event geplant. Um 09:30 Uhr sind wir beim Veranstalter speedsailing „eingelaufen“. Dort haben wir eine Legende des Segelsports für den Tag gechartert. Und zwar sind wir auf eine HiTech-Rennyacht eingestiegen, die ehemalige „Illbruck“, die das Volvo Ocean Race, eine Regatta in Etappen rund um den Globus, in 2003 als erste Deutsche Yacht gewonnen hat.
Unsere Aufgabe war es, unter der Aufsicht der Stamm-Crew, das Rennboot möglichst schnell und sicher über die Ostsee zu bewegen. Das ist schon eine Herausforderung, wenn die Hälfte des Teams keinerlei Segelerfahrung besitzt und zusätzlich dazu noch ein strammer Wind weht. Die Herausforderung beginnt schon mit der Bewegung des Bootes, man muss schon aufpassen wann man sich wohin bewegt.
Durch die Schräglage muss man sich auch gut festhalten, wenn man sich an Deck bewegt. Die Bedienung der Segel ist auf solch einem großen Boot nicht mit normaler Armkraft zu leisten. Die Winschen werden über zentrale sogenannte Grinder angetrieben, die immer paarweise bedient werden. Und tatsächlich konnte dann jede oder jeder aus dem Team mit anpacken und war Teil des Erlebnisses, dass wir das Boot im Griff hatten. Bei Böen bis 25 kn und einem maximalen Speed von knapp 13 kn unter einem knapp 300 qm großen Spinnaker, merkt man schon, welche gewaltigen Kräfte auf das Boot wirken. Und doch haben wir Amateure und Anfänger es geschafft, das Boot gemeinsam sicher auf Kurs zu halten.
Fazit
Letztendlich ist das ja auch das, was wir aus dem Teambuilding mitnehmen wollen: Wenn wir alle an einem Strang ziehen, uns koordinieren und absprechen, dann werde wir auch die SAVISCON weiter gut und sicher unter Wind auf Kurs halten. Die oben beschriebenen, teambezogenen Risiken sind auf jeden Fall fürs Erste minimiert. Und damit das so bleibt, ist die nächste, risikominimierende Maßnahme „Teamevent“ auch schon geplant.
Über den Autor
Ingo Simon ist Geschäftsführer der SAVISCON GmbH. Er hat das Unternehmen im Jahr 2010 gegründet und war bis 2018 größtenteils mit einigen Beratern in Kundenprojekten auf Basis von Dienstleistungsverträgen unterwegs. Ende 2018 übernahmen er die Software des heutigen GRC-COCKPITs und weitete das Geschäftsfeld von Corporate Communication und Enterprise Content Management auf das GRC-Management aus. Kontakt: 040 80 90 81 446 oder ingo.simon@saviscon.de